Interview

Pflegedienstleiter Martin Nottebaum

„Wir sind in einem großen Netzwerk unterwegs“

Seit Jahrzehnten ist Martin Nottebaum in der mobilen Pflege zuhause. Als Pflegedienstleiter der Katholischen Sozialstation Stuttgart schätzt er dort die große Zufriedenheit beim Personal und bei den zu pflegenden Menschen und ihren Angehörigen. Als Gründe dafür nennt Nottebaum die enge Anbindung des Pflegedienstes an die Kirchengemeinden mit ihren seelsorgerischen Angeboten, das umfassende Beratungsangebot für Angehörige sowie die gute Ausbildung der engagierten Fachkräfte, die für eine hohe Pflegequalität sorgen.

Herr Nottebaum, was zeichnet die Katholische Sozialstation Stuttgart aus?

Martin Nottebaum: Wir bieten eine hohe Pflegequalität, da in allen unseren sieben Pflegegruppen hauptsächlich Fachkräfte arbeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben lange bei uns, sie werden gefördert und fortgebildet. Im Pflegealltag machen sie weit mehr, als sie müssten – für ihre Patienten, wie sie selbst sagen. Das sorgt für zufriedene Pflegebedürftige und zufriedene Angehörige. Deren positive Rückmeldungen geben wiederum unseren Mitarbeitenden Kraft, Anerkennung und das Gefühl, eine sinnstiftende Arbeit zu machen.

Wofür steht das „Katholisch“ im Namen?

Martin Nottebaum: Wir sind ein christlicher Träger, was natürlich einige Besonderheiten mit sich bringt. Zum Beispiel legen wir bei der Anstellung Wert darauf, dass unsere Mitarbeitenden einen christlichen Hintergrund haben. Diese Anforderung macht die Suche schwieriger, aber wir machen seit vielen Jahren die Erfahrung, dass wir gute Fachkräfte bekommen. Das heißt nicht, dass alle unsere Pflegekräfte katholisch sind, wir haben zum Beispiel auch viele evangelische und orthodoxe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die christliche Trägerschaft bringt zudem eine enge Bindung an die Kirchengemeinden mit sich. Wenn die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen es wünschen, dann können wir zum Beispiel den Besuch einer Seelsorgerin oder eines Seelsorgers vermitteln. Oder wir stellen den Kontakt zur Nachbarschaftshilfe her, die in der Kirchengemeinde vor Ort angesiedelt ist. Wir sind in einem großen Netzwerk unterwegs.

Wie werden Angehörige auf die Sozialstation aufmerksam?

Nottebaum: Sie hören von uns meist über persönliche Empfehlungen und das ist natürlich die beste Werbung, die sich ein Träger wünschen kann. Andere Anfragen kommen über die Hausärzte, unsere Kooperationen mit den Stuttgarter Krankenhäusern oder einfach, weil sie die Werbung auf unseren Autos gesehen haben.

Und wann treten Angehörige mit der Sozialstation in Kontakt?

Nottebaum: Klassisch ist das dann der Fall, wenn die Angehörigen feststellen, dass sie die Pflege zu Hause nicht mehr bewältigen können. Wir beraten sie, welche Pflege die richtige für den Angehörigen wäre und wie Leistungen bei der Pflegekasse abgerufen werden können. Prinzipiell steht Beratung bei uns ganz oben. Sie müssen sehen: Die Menschen sind, wenn sie zu uns kommen, in einer sehr schwierigen persönlichen Situation. Wir analysieren gemeinsam und in Ruhe die Lage und schauen nach der besten Lösung für den pflegebedürftigen Menschen und für die Angehörigen. Wir helfen den Menschen dabei, sich in dem Pflegesystem zu orientieren.

Während der Corona-Pandemie ist die Systemrelevanz der Pflegeberufe deutlich zu Tage getreten. Zugleich herrscht Pflegenotstand. Wie geht das überein?

Nottebaum: Wir müssen deutlicher machen, dass der Pflegeberuf nicht nur systemrelevant ist, sondern eine attraktive, sinnerfüllende und gut bezahlte Arbeit. Es wird in der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen, dass es gerade in der Pflege in den vergangenen Jahren deutliche Lohnsteigerungen gegeben hat. Und es wird auch zu wenig wahrgenommen, wie sinnstiftend dieser Beruf ist, wie nah an den Menschen dran. Arbeiten in der ambulanten Pflege ermöglicht zudem eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein großer Teil unserer Mitarbeiterinnen arbeitet so in Teilzeit, dass auch noch Zeit für die eigenen Kinder und die eigenen Eltern bleibt. Unsere Aufgabe als Träger ist es, deutlich zu machen: In der ambulanten Pflege sind tolle Arbeitsplätze zu besetzen.

Was ist für Sie persönlich das Besondere an der Katholischen Sozialstation Stuttgart im Vergleich zu anderen Anbietern?

Nottebaum: Ich bin als Altenpfleger gestartet, habe in allen Arbeitsfeldern der Katholischen Sozialstation gearbeitet und bin nun schon seit Jahren Pflegedienstleiter. Daher weiß ich: Die positiven Rückmeldungen der Pflegekunden geben unseren Mitarbeitenden die Kraft, konstant eine gute Leistung abzuliefern. Das zeigt sich an der geringen Fluktuation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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