Umschulung

Umschulung zur Pflegefachkraft - „ein Lottogewinn“

Ein Herz für ältere Menschen hat Marina Zertus seit jeher. Bei der Katholischen Sozialstation Stuttgart arbeitete die 32-jährige alleinerziehende Mutter zunächst in der Ergänzenden Hilfe, also in der Hauswirtschaft. „Dann hat mir die Sozialstation ein Angebot zur Umschulung als Pflegefachkraft gemacht“, berichtet Zertus. Und dieses Angebot war unschlagbar: Keine Wochenenddienste, nur Frühschichten – und die statt ab 6 erst ab 7 Uhr, damit sie ihre fünfjährige Tochter vor dem Dienst in die Kita bringen kann. „Das ist wie ein Lottogewinn“, sagt sie voller Dankbarkeit. „Der Arbeitgeber kommt mir und meiner Situation sehr entgegen.“

Ausbildung in Theorie und Praxis

Insgesamt dauert die Ausbildung drei Jahre, davon hat sie schon anderthalb Jahre absolviert. Neben der Praxis im ambulanten Dienst der Pflegegruppe Stuttgart-Ost lerne sie auch viel beim Unterricht in einer Fachschule für Gesundheitsberufe. „Man erfährt bei der Ausbildung alles über den Umgang mit alten Menschen, über den Pflegeprozess und über Krankheiten und ihre Behandlung“, erläutert Zertus. Sie ist der Sozialstation für die Chance zur beruflichen Neuorientierung und ihre Unterstützung generell sehr dankbar.

Umschulung aus Überzeugung

„Die Arbeit macht mein Herz froh“, bekennt sie – und denkt daran, wie es ihren eigenen Eltern und Angehörigen ergehen werde, wenn sie einmal alt seien. Sie helfe gern, wenn sich jemand nicht mehr waschen oder eine Insulinspritze geben könne oder allein lebe. „Dann mache ich das Beste für diese Menschen.“ Auch ihre Erfahrungen aus ihrem ersten Beruf als Friseurmeisterin, den sie sieben Jahre in Kroatien ausgeübt hat, kann sie in der Altenpflege einsetzen. „Die Leute lieben meine Kopfmassage“, erzählt sie. Die Umschulung mache sie aus Überzeugung, der Dienst am Menschen gebe ihr viel: „Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn Menschen sich freuen, dass Du kommst.“