Die Pflege und Begleitung sterbender Menschen ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Diese Tätigkeit nennt man „Palliative Care“ (abgeleitet von lat. pallium = Mantel). Dieser ganzheitliche Ansatz richtet sich an schwer erkrankte Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Er zielt nicht auf Heilung, sondern auf Linderung von Leiden.
In der Palliative Care wird der sterbende Mensch umfassend betreut, um seine Beschwerden wie Schmerzen, Übelkeit, Unruhe und Einsamkeit zu mildern und individuelle Bedürfnisse zu stillen. Hierzu arbeiten die Pflegekräfte der Katholischen Sozialstation Stuttgart mit dem Hospiz St. Martin, der HOPAK gGmbh, mit Hausärzten, Therapeuten, Angehörigen sowie haupt- und ehrenamtlichen Seelsorgern zusammen. Ziel ist es, dem Schwerkranken eine möglichst angenehme letzte Lebenszeit in der gewohnten häuslichen Umgebung zu bereiten.
Manchmal ist es leider nicht möglich, die letzten Tage des Lebens zuhause zu verbringen. So können beispielsweise ein komplizierter Krankheitsverlauf oder die räumlichen Gegebenheiten dem Plan im Wege stehen, friedlich in den eigenen vier Wänden zu sterben. Für diese Fälle hält das Hospiz St. Martinin Stuttgart-Degerloch acht stationäre Plätze und speziell geschultes Fachpersonal vor. Zu den Angeboten des Hospizes gehört auch die Begleitung von Angehörigen und Trauernden.
Wir wollen dazu beitragen, dass sich jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit, in seinen Stärken und in seinen Begrenzungen wertgeschätzt fühlen kann – in jeder Phase seines Lebens. Wir wollen ein gesellschaftliches Klima mitgestalten, in dem die Anerkennung von Menschen um ihrer selbst willen im Zentrum steht – ohne, dass diese an Bedingungen geknüpft wird. Wir wollen ein Menschenbild stärken, das den Menschen vor allem in seinen Beziehungen wahrnimmt. Für uns ist klar: Menschliches Leben vollzieht sich immer in Beziehungen und mit anderen. Dass Menschen aufeinander verwiesen und angewiesen sind, ist eine menschliche Grunderfahrung und gehört selbstverständlich zu unserem Menschenbild. Und es gehört somit auch zu unserem Verständnis von Selbstbestimmung. Jegliches Handeln, dass auf eine aktive Beendigung menschlichen Lebens hinzielt, lehnen wir ab und gewähren dabei auch keine Unterstützung.